Noch eine Ballade

Krachen und Heulen und berstende Nacht,
Dunkel und Blitze in rasender Jagd -
Die Orks sind da!

Und brennt der Himmel, so sieht man's gut.
Ein Lager, tausend Orks und lodernde Glut.
Ein Mann wird gefoltert.

Jakir lugt - und sagt ohne Hast:
"Da vorn kriegt einer ein Brandmal verpasst;
Wir müssen ihn holen."

Da fasst ihn der Ghaland: "Ihr bleibt alle hier!
Ich will nicht, dass ich noch einen verlier´,
Ich sag's, Euer Anführer!

Einst ging Rudi, sprach von Orks voll Hohn;
sechs Monde verschollen ist er nun schon.
Unser Rudi. Unser Rudi…"

Marq tritt hervor. Der Hetzer ihm nach!
Er weist nach dem Lager und spricht gemach:
"Und SEIN Anführer?"

Menhardis redet auf Ghaland ein:
“Egal, was es kostet, es muss nun sein.
Sieh, seine Qualen.“

Da legt der Ghaland die Stirn in Falten:
“Ihr habt recht. Lasst uns die Orks zerspalten!
Jäger zu mir!

Jakir! Bilde eine Formation!
Für jeden Ork 10 Silber ich lohn´
und noch ein Bier!“

Jakir brüllt: „Ihr habt´s gehört!
Zu mir, wen ein bisschen Blut nicht stört.
Der Sieg ist unser!“

Da treten sie vor, die kühnen Recken,
niemand will sich hinten verstecken.
Die Mienen entschlossen!

Jakir ruft: „Vorwärts also dann,
die Wächter gehen allen voran.
Du Thoran… und Tinreth!

Der Schlachtzug sich zum Lager bewegt,
ein Posten der Orks wird brutal umgelegt.
die Schlacht hat begonnen!

Schon hört man einen wütenden Schrei.
Er kommt von dem mächtigen Uruk-Hai:
“Auf, Ihr Maden!

Zerquetscht die Menschen und Elben dort.
Lasst keinen von Ihnen von hier fort!
Endlich gibt´s Fleisch!!“

Blitzschnell erhebt sich Saurons Saat.
Von links durch den Wald etwas Riesiges naht.
Allmächtiger! Trolle!!

Marq ruft hastig: „Ein Trupp zu mir!
Wir werden die Stellung halten hier!
Holt Ihr den Manne.“

Thoran wirft sich in die Schlacht,
verspottet die Trolle in finsterer Nacht.
Stahl zerbirst…

Darose und Ghaland blieben hinten.
Im Dunkel ist´s schwer, die Ziele zu finden.
Doch Bögen singen.

Des Trolls krachende Keule zerschmettert die Reihen,
Der Hetzer ruft: „Das wirst Du bereuen!“
und lässt Schwerter tanzen.

Auf beiden Seiten klaffen die Wunden.
Die Helden sind bereits völlig zerschunden.
Das Ende ist nah!

Und wütend hört man den Uruk-Hai sagen:
“Ich werde Eure Knochen abnagen.“
Furcht macht sich breit.

Menhardis ruft: "Freunde, fasset Mut!"
Statt Angst, in den Augen nun feurige Glut.
Entschlossen voran...

Plötzlich hört man von hinten ein Lied,
die Wunden man sich schließen sieht.
Gute Rosiana!

Da wirft Amariel einen blendenden Blitz.
Und trifft einen Troll direkt ins Antlitz.
Der verharrt in Stille…

Mit neuer Moral rennen die Helden an.
Und endlich fällt ein Ork sodann.
Das Blatt soll sich wenden!

Darose streckt nieder einen Knochennager
und sagt: “Sieh, Ghaland! Jemand drängt ins Lager!
Wer könnte das sein?“

Schnell verschießt Ghaland noch ein paar Pfeile,
dann sieht er hinüber und erkennt in der Eile:
“´S ist Jakirs Gruppe.“

Jakir ruft: „Tinreth! Sei Turm in der Schlacht.
Und hilf uns in dieser finsteren Nacht,
den Mann zu befreien!“

Mit mächtiger Stimme heraus sie schreit
die Kampfansage an die Dunkelheit!
Äxte krachen auf Stahl.

Tinreth sofort vier Orks an sich bindet.
Und einer kurz d´rauf vor Schmerzen sich windet.
“Wir müssen uns eilen!“

Theofil springt von hinten herzu,
erschlägt einen Ork-Schamanen im Nu:
“DU wirst niemanden heilen!“

Doch plötzlich ist Jakirs Gruppe umringt.
Und Tinreth getroffen zu Boden sinkt.
Es sind so viele…

Ein gewaltiger Schrei die Luft zerreißt:
“RACHE!“ ruft Jakir und neuer Geist
fährt in Tinreths Gebeine.

Wieder stürzt sie sich in die Schlacht
und stellt sich der orkischen Übermacht.
Ein Fels in der Brandung.

Marq erkennt auf der anderen Seite
die Situation: „Komm, Rosi, und geleite
mich zu Jakir hinüber.“

Ghaland verfolgt das Manöver der Truppen:
“Siehe, Darose, versprengt sind die Gruppen.“
Das Gesicht voller Sorge.

Verzweifelt hält Thoran links noch stand.
Amariel und Menhardis geh´n ihm zur Hand.
Auch Hetzer kämpft tapfer.

Doch schon sieht man Verstärkung eintreffen.
Bilwisse kichern und Warge kläffen.
Trommeln erschallen.

Der Uruk-Hai kann es kaum noch erwarten:
“Los, Ihr Maden, erschlagt mir den Barden!“
Bilwisse rennen.

Da plötzlich bricht Jakir durch die Reihen,
trägt den Gepeinigten, den nunmehr freien.
Verfolgt von wütenden Orks.

Rosi spielt ein Lied der Moral,
zu lindern der Schmerzen große Qual.
Melodie in der Schlacht.

„Ihr Wurzeln! Erscheint geschwind aus der Erde,
auf dass die Meute gehalten werde!“
Amariel spricht…

„Aus dem Weg, Ihr stinkenden Maden!
Dann hol´ ich mir eben selbst den Barden!“
Die Meute weicht zurück.

Marq ruft herbei des Eidbrechers Schande,
auf dass der Uruk-Hai lande im Sande.
Blaue Geister fliegen.

„Schnell, Darose! Wir zielen auf´s Herz!
Besonders groß ist nun sein Schmerz!“
Sie spannen die Bögen.

Menhardis beginnt zurückzuweichen.
Schnell setzt er noch ein verrät´risches Zeichen.
Das Ende ist nah…

Die Pfeile sirren durch die Luft,
gleich schlagen sie ein in des Uruk-Hai Brust.
Wart´ nur ein Weilchen…

Theofil und Hetzer beim Herrn der Maden
schlagen die Äxte tief in die Waden.
Er sinkt auf die Knie.

Die Pfeile den Brustkorb nun deutlich verfehlen,
dringen stattdessen in die Augenhöhlen.
Bis ganz zur Feder...

Ein letztes Brüllen ihm entfährt,
dann sinkt des Uruk-Hai Körper zur Erd´.
Der Ork-Führer ist tot!

Die Trolle und Orks weichen zurück.
Die Schlacht ist zuende, welch ein Glück.
Helden kehren wieder.

Jakir tritt vor seinen Anführer hin,
den Geretteten im Arm, seine Stimme ist dünn:
“Ghaland, ´s ist Rudi.“

Frei nach Otto Ernsts „Nis Randers“

Hui, wußte gar nicht um die lyrische Neigung von unserem Bandenchef .